Ein Tierarzt zu Besuch in Mumbai

Erst heute bin ich über einen fantastischen Artikel eines Tierarztes gestolpert, der für WSD (Welfare of Stray Dogs India) Freiwilligendienst geleistet hat. Sein kleiner Rückblick über die Zeit in Mumbai liegt zwar bereits viele Monate zurück, doch ich finde ihn so tiefgreifend und gut verfasst, dass ich ihn dennoch gern verlinken möchte.

Marc the Vet, wie er sich nennt, ist offenbar kein Unbekannter in seinem Heimatland UK. Seinen englischsprachigen Artikel findet ihr hier.

Indien in Bildern: Raubtierfütterung

Ein abendlicher Spaziergang förderte den tierischen Engel der Nachbarschaft ans Mondlicht: ein Anwohner mit einem verdächtig riechenden Beutel in der Hand. Seine Präsens gab Anlass zu einer milden Tierwanderung: es folgten ihm sämtliche Katzen der Umgebung, und selbst dieser Bengel hier kam aus seinem Versteck gekrochen und scharwenzelte dem Herren hinterher.
Es stellte sich heraus, dass der Herr als Tierliebhaber erster Güteklasse für alle Hunde und Katzen ein Fresspaket vorbereitet hatte. Jeder Hund bekam einen in ein Stück Zeitungspapier eingewickelten Batzen Reis mit Hühnchen serviert. Für die Kazten gab es dasselbe.

Raubtierfütterung
Raubtierfütterung

Auf Nachfrage hin erklärte er, dies sei sein tägliches Abendritual.
Wir beglückwünschten ihn für sein gute Herz, schauten eine Weile zu und setzten unseren Weg dann fort.

Es ist schön zu wissen, dass es hier* noch solche simple (im Sinne von unschuldige) Großherzigkeit gibt.

*im großen bösen Indien

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Eine weitere Wahrheit ist, dass die Muse sich eine Weile nicht unter den mich küssenden Personen befunden hat. Sehr unschön, zumal es sehr viele interessante Themen gibt, die ich – versprochen – aufzubereiten gedenke.
Bis dahin gibts Fotogeschichten.

Honig am Maul

Es könnte ein uralter Schwamm sein. – Ist es aber nicht.
Es könnte eine hässliche Strickmütze aus dieser zweifelhaften Knubbelwolle sein, die gerade Mode ist. – Ist es aber nicht.
Es könnte ein vom Straßenwelpe zerkauter Schuh sein. – Ist es aber nicht.

Bienennest

Es ist ein Bienenstock 20cm neben unserem Balkon. Er ist noch klein und befindet sich gerade erst im Aufbau. Durch unsere Balkongitter hindurch können wir ihn leider nur sehr schlecht fotografieren, aber man sieht in Etwa, was da vor sich geht.

Zurück zur Natur, sag ich da nur. :yes:

Gibt es also bald schon Honig ohne Antibiotika frisch von unserem Balkon? …denn dass man sich den Honig vom Bienenmann ausquetschen lassen kann, hab ich ja bereits beschrieben. Und nein, ich schreibe nicht Imker, weil ein Imker die Bienen hegt und pflegt und ihnen nur den Honig, nicht aber das Heim stiehlt. Der Bienenmann hingegen räuchert die Bienen aus, zerstört den Stock und presst die Waben auf. Den so gewonnen gestohlenen Honig verkauft er.

Vermutlich werden wir den Stock trotzdem entfernen lassen müssen. Oder nicht? Oder doch?
Kommt Zeit, kommt Honig.

Straßenwelpe

An dieser Stelle mal etwas Niedliches: einen neuen Welpen in der Nachbarschaft. Von wegen Sterilisationsprogramm von Straßenhunden. :)) Eine schöne Nahaufnahme gibt es leider nicht, da der Süße ganz scheu ist und sich nur auf dem Grundstück seines Geburtsapartments aufhält. Gut für ihn. :yes: Auf diese Weise ist er wenigstens vorerst sicher.

Ich finde seine Farbgebung einfach nur herrlich: ein sandbrauner Körper und ein weißes Gesicht mit schokoladenbraunen Ohren. Und die verschiedenfarbigen „Schuh“. Awwwwwww… 😳

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Einen so süßen Fratz würde ich natürlich gern einpacken und mit nach Hause nehmen. Doch das ist nur eine kleine Spontanreaktion, die schnell vorüber geht. Gassigehen in Mumbai? Das ist nichts für mich. Und keinen Garten für den Hund? Neeeeeee…. :no:

Aber hübsch ist er trotzdem, so dass ich jeden Tag, wenn ich daran vorbeilaufe, ins Grundstück illere und schaue, wo das Kerlchen gerade sitzt.

Vom Glück verfolgt

Nun, es ist wahr. Und ich berichtete bereits mehrfach darüber. Zum Beispiel hier. Ich ziehe das Glück quasi an. Magnetisch. Irgendwie geht das. Das macht meine Aura. Ich schwörs!
Es geht – wie so oft hier – um Verdauungsendprodukte von Tauben und meinem direkten Kontakt mit diesen wunderbaren Substanzen. Feierlich gestehe ich, dass es heute wieder einmal so weit war. :yes:

Es ist ja nun leider so, dass unser organisches Taubenvernichtungsgerät (Bildlink) bereits seit Jahren außer Betrieb ist, und ehrlich gesagt muss ich das Gerät auch nicht unbedingt gewartet haben, denn ich mag ungern wieder zu Blutspritzern an der Wand und Taubenfederknöllchen auf dem Boden aufwachen. :no: Mir reicht schon die biologische Waffe in Romas Windel jeden Morgen. :yes:
Und ohne Taubenabwehrgerät sind wir diesen Dingern quasi hilflos ausgesetzt. Ich merke gerade, dass das Wort quasi in diesem Kontext quasi vollkommen nutzlos ist. Es sagt nichts aus. Egal. Quasi hilflos ausgesetzt sind wir den Bestien. Obgleich wir den halben Balkon mit hässlichem, kleinmaschigem Plastikgitter verunstaltet haben, kommen die Tauben halt am anderen Ende des Balkons herein. Sie sind ja nicht blöd. Leider. |-| Nun denn. Ich möchte nicht den ganzen Balkon in ein open-air Gefängnis verwandeln, aber jede weitere Methodik ist bisher fehlgeschlagen:
=> Objekte mit großen Kulleraugen zur Abschreckung anbringen. Niete.
=> CDs als spiegelndes Glitzerobjekt an den Balkon anbringen. Niete.
=> Die Tauben, wenn man sie denn erwischt, durch wildes Besenschlagen in Angst und Schrecken versetzen. U-(

Letzteres hat lediglich dazu geführt, dass mich die Nachbarn nun mit Argwohn betrachten und ihren Kindern beibringen die Straßenseite zu wechseln, wenn die Irre mit dem Besen vorbeikommt. – – Ooookay, da hab ich die Fakten wohl etwas bearbeitet.

Tja. So geht das alles nicht. :no: Als ich es nun heute wieder verräterisch gurren hörte, raffte ich die Röcke, sprang kampfbereit auf den Balkon, kreischte wild und fuchtelte möglichst gefährlich-aussehend in der Luft herum. Besen war grad nicht zur Hand. Die Taube, gar weit von einer Panikattacke entfernt, meinte dazu nur:
„Die Bekloppte schon wieder. Die scheiß ich jetzt mal an.“

Wann wird das Glück denn nun eintreffen, welches mir versprochen wurde ob der vielen Kackkleckse auf meiner Garderobe? Ist das der Running Gag meines Lebens? Und zum Dank (sozusagen als Instant-Glücksmoment) wacht mein Blog zu fieser Werbung auf?

Das ist alles komisch. Das ist mir alles sehr suspekt. Geruchlich, unter anderem.

Nun, zumindest dem Werbeproblem werde ich mal auf den Grund gehen. Wo ist denn wieder der/die/das Smiley, welches gemartert dreinblickt und entmutigt seufzt?

Zu viel des Guten

Unglaublich aber wahr: was auf Mandeleiscreme, Solkadi und frittierten Bombil niemals nicht zutreffen kann, gilt durchaus für Tierliebe. Zu viel davon ist nicht gut. :no:

Wir erinnern uns.

Dieser gefiederten Ratte zu erlauben, ihre Familienplanung auf unserem Balkon durchzuführen, war keine gute Idee. Es war sogar eine ganz besonders fürchterliche Idee. Was für den unbedarften Betrachter wie eine Extraportion Gutmenschentum ausschauen mag, war in Echt und Wirklichkeit ein fataler Fall von „Zu viel des Guten“. Es war der Auftakt zu einem vollkommen ruinierten Katzenbett, was – obwohl die Katze sich selten darin bettete – für das Flohtier eine Schmach darstellen muss. Den eigenen Ruheplatz links liegen zu lassen ist ja eine Sache. Ihn von oben bis unten mit Exkrementen und dem daraus resultierenden faulen Gestank vorzufinden, ist ja wohl etwas ganz anderes. Man muss da schon mal mit dem Fellknäuel sympathisieren. Und dann noch festzustellen, dass die sich in der Aufzucht befindlichen Täubchen nicht mal zum Abschuss freigegeben waren, war das grausamste alle I-Tüpfelchen für den Kater. :yes:

Die Balkontür musste geschlossen bleiben. Erstens ob des Nicht-Vorhandenseins von Gasmasken für die ganze Familie. Zweitens ob der vollkommen verständlichen Aggression der Katze, dem Rächer des Katzenbettes, dem Vernichter von Taubenmilben mitsamt Taube. Drittens, weil das völlig zu Unrecht als clever befundene Flugtier nämlich sonst vor Angst erstarrte – vorzugsweise am Rande des Katzenbettes, mit der Darmöffnung über den Rand des Katzenbettes hinaus gerichtet. Ein Angstschiss heißt nicht umsonst so. Ihn und alle seine in größter Panik dorthin gesetzten Kumpanen später zu entfernen, sollte aber mir obliegen, sozusagen als Strafe für meine Missetat. Merke: Tierliebe kann schlecht sein. Sie stinkt. Sie verursacht schlechte Laune. Mitunter Übelkeit. Und mal ehrlich: das Kindchenschema trifft auf Taubenbabies schlichtweg nicht zu. Es war eher wie eine gefiederte Amöbe. Mit Darmöffnung.

Aber nachdem wir nun alle kollektiv so lang gelitten hatten, erschien es mir nutzlos, dem Tier den Garaus zu machen. Wozu hätten wir diese Schande denn sonst über uns ergehen lassen? Aus diesem Grund ließ ich das ZuvieledesGuten dort auf dem ohnehin ruinierten Katzenbett sitzen, quieken und kacken. Es tut mir Leid, dass Verdauungsendprodukte einen so prominenten Teil dieses Beitrages ausmachen. Ich möchte lediglich die Relationen möglichst wirklichkeitsnah halten, und diese Sache stellt nun mal einen Hauptanteil am Leben eines Vogels dar.

Ich wartete darauf, dass das Taubenkind endlich fliegen lernte. Doch bevor er diesen Schritt tat, legte Mamataube schnell noch ein Brüderchen ins Nest. Ich transferierte dieses unglückliche Geschwisterchen anderswohin.

Egal. Das ist nun vorbei. Sobald die Taube fliegen konnte, stopfte ich ihn in einen Karton. Aber nicht, bevor er im Angesicht des Todes sich noch einen extragroßen …. Ihr wisst schon. Ich setzte ihn auf der Dachterrasse aus. Meine darin ersichtliche Kaltblütigkeit führe ich auf die über knapp 8 Wochen hinweg eingeatmeten Gase zurück. Das Katzenbett macht nun einen stinkenden Teil der Mülldeponie in Deonar aus. Schade ist das schon irgendwie, aber welches Katzenbett kann sich schon damit brüsten, dem Kreislauf des Lebens so nah beigewohnt zu haben. Und erst dem Kreislauf der Nahrung… durchaus eine Erfahrung in der allerersten Reihe.

– – – –

Das ist lang her. Unsere Atemwege sind wieder frei von Milben. Zumindest bilden wir uns das ein. Der Balkon glänzt. Das Fenster kann man auf- und zumachen, wie man will.

Als es dann später im siebten Stock laut zu hämmern begann (logischerweise ab 19Uhr, denn Hammer sind nachtaktiv), erfuhren wir, dass auch diese Bewohner Tauben beherbergt hatten. Sie hatten gleich zwei Eier gelegt. Ha ha, wem passiert denn sowas? Nun haben sie ein Netz vor den Balkon gespannt, damit das nicht noch mal passiert.

Übrigens finden ganz viele Leute in Mumbai es voll toll, Tauben zu füttern. Das sind dann aber gewiss Leute ohne Balkon. 😉

Nesthäkchen

Momentan werden wir alle Zeuge des Kreislaufs der Natur. Am natürlichsten aller Schauplätze: dem Küchenbalkon. Dort nämlich erfahren wie die Wiederbelebung eines bereits tot geglaubten Objektes: Des Katzensitzkissens. Ich höre den Tierliebhaber in der letzten Reihe schelmisch grinsen, doch das hab ich nicht anders verdient. Katzen benötigen schließlich gar keine Sitzkissen. 😉 Schon gar nicht unsere Socke mit seinen Polstern. Aber Einkaufen macht halt Spaß, und Geschenke einkaufen macht mir ganz besonders viel Spaß. Ergo: Das Katzensitzkissen. Es fällt natürlich – wie unlängst erörtert – in die Kategorie der Dinge, die man sich hätte sparen können. Oder doch nicht?!

An dieser Stelle ist es Zeit für die Wiederauferstehung des ollen Katzensitzkissens!

Pigeon

Diese Taube ist innerhalb der letzten paar Tage vom gewöhnlichen Balkonkacker zum HausBalkontier aufgestiegen. Ich kann mich nicht erinnern, sie darum gebeten zu haben, aber seit zwei Eier im Nest lagen, sah ich mich außer Stande, kaltblütig zu agieren. |-| Nun hab ich den Salat die Eier, und bald zwei kleine Balkonscheißer mehr. Egal. Darum gehts ja eigentlich auch nur peripher. Genau genommen sollte ich mich in Schale werfen und Freudentänze aufführen, dass wenigstens ein Tier mein Geschenk zu schätzen weiß! Die Taube hat doch glatt das Katzensitzkissen als Nest benutzt! Das Mittelkissen hatte ich entfernt und als Katzenattrappe für Roma genutzt, denn sie hat das Kissen eine Weile für die Katze gehalten, wenn es nur weit genug weg lag. Das bot dem alternden Kater dann ein paar ruhige Momente.
Ohne Mittelkissen ergab das Skelett des Katzensitzkissens dann eine tolle runde Mulde mit netter, flauschiger Böschung in Schwarz mit Pfotenabdruck. Perfekt für Tauben. Hin und wieder zeige ich Roma den „Piepmatz“ da draußen, aber sie terrorisiert lieber Socke. 😉

Wie ich das Täubchen samt Familie wieder loswerden soll, habe ich gedanklich noch verdrängt. Ich erheitere mich mit der Option, notfalls Wachtelersatz auf die Speisekarte setzen zu können. Lassen wir uns doch einfach überraschen. :yes:

Der Dschungelfluch

— Eine Horrorgeschichte —

Nun denn, denkt sie sich, und stapft in Socken ins dunkle Schlafzimmer. Der einzige Lichtschein, der ihr den Weg weist, fällt aus dem Wohnzimmer herein. Sie wühlt gedankenverloren im Kleiderschrank herum, als ihr ein dunkler Fleck auf dem Bett auffällt. Ein Schatten. Ist das etwa…. Könnte das etwa? Langsam schleicht sie zurück und betätigt den Lichtschalter. Tatsächlich! Es ist eine —

Ein hamstergroßes Exemplar in Braun sitzt auf dem Bett, doch es will sich partout keine Tierliebe einstellen. Wehrlos steht sie da, in Socken, nicht mal ein Latsch am Fuß, um sofort einen Angriff zu starten. Sie tritt den Rückzug an, um in der Küche nach dem Giftcocktail zu suchen. Dieses oft benutzte Stück innig verehrten Inventars ist sofort griffbereit, und sie schleicht zurück ins Schlafzimmer. Selbstverständlich ist die — inzwischen hinter ein Kissen gekrabbelt. Ah, sie mögen Hitze und Kälte und atomare Angriffe überleben, aber das liegt sicherlich nicht an ihrer geistigen Überlegenheit. Ich seh dich!! Deine ekligen langen, in der Luft herumstochernden Fühler haben dich verraten! Sie sieht die —, zielt, und drückt ab.

Die — rennt quer übers Bett, gefolgt von einem zischenden Strahl Gift, das nicht wirklich tödlich zu sein scheint. Ihre Lungen sind dem Kollaps nah, sie verdreht die Augen, doch die — rennt mopsfidel die Vorhänge hoch. Wenn das so weitergeht, ist die Flasche leer, bevor das Vieh hops gegangen ist.

Die — fällt an der Rückseite des Vorhanges runter. Prima. Zwischen Bett und Wand. Es knistert verdächtig, es krabbelt. Die — ist noch am Leben. Sie hingegen nicht mehr lange, denn die Luftqualität hat sich in den letzten, furchtbaren Minuten dramatisch verschlechtert. Sie schaltet das Licht aus und verlässt den Raum, sprüht eine dicke Giftlinie über die Schwelle, legt ein Handtuch vor den Spalt unter der Tür und versucht, sich daran zu erinnern, dass sie eigentlich gerade Abendessen wollte. Lecker.

Sie hofft, die — ist nachher tot, damit jemand (nicht sie) sie wegräumen kann.

Als sie sich reichlich später aufs Sofa setzen möchte, den Teller in der Hand, sitzt da – wer wohl? Die fette Katze? Nein, eine kleine schlanke —. Die kleine Schwester, sozusagen! Geil. Einfach nur geil. Sie nimmt die Serviette und matscht die — darin breit. Notiz für später: Sofabezug waschen. Geil. Einfach nur geil.

Das Babyphon röchelt. Wie? Was? Wo? Sie geht gucken, und ihr ist so, als huscht etwas über die Wand. $#!% Das kann doch wohl nicht wahr sein! Sie rumst die Tür zu, setzt sich aufs Sofa (ein anderes) und isst ihr Hühnchen, weils so lecker schmeckt.

Später weist sie den Göttergatten, der pünktlich zur Geisterstunde nach Hause kommt, an, im Schlafzimmer nach der —leiche zu suchen. Nicht da. Wir gucken morgen früh noch mal. Jetzt schlafen wir erst mal den erholsamen Schlaf derer, die wissen, dass eine (hoffentlich) in den letzten Zuckungen liegende — im Nebenzimmer in einer Ecke herumliegt und vielleicht ein quicklebendiges Exemplar im eigenen Schlafzimmer die Wände abläuft. Geil. Einfach nur geil.

Bevor sie ins Bett klettert, das vorsorglich mit dem dunkelsten, sämtlichem Ungeziefer prima Schutz gewährenden Laken abgedeckt ist, möchte sie erst mal nach weiteren — gucken. Aller guten Dinge sind schließlich drei! Licht anschalten geht nicht, da wacht das Baby auf. Taschenlampe – verflixt. Liegt im Zimmer mit der —. Sie holt den Blackberry und sucht mit Hilfe des Displaylichts das Bett und die Wände ab. Nichts. Keine langen Fühler. Kein knackiger Panzer. Der Göttergatte verleihert die Augen. Das ist doch nicht IndiaTV! Da sind keine blinkenden Pfeile. Zur — hier entlang! Da sind nur Schatten. Fühler. Huschende Bewegungen.

Später, kurz vor dem Einschlafen, kann sie im fahlen Laternenlicht von draußen Schatten sehen. Oder doch nicht? Soll sie lieber die Augen zu machen? Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß. Oh, aber sie weiß, sie weiß!

– – – – –

Die tote Kakerlake wurde auch bei einer morgendlichen Möbelrückaktion nicht gefunden. Das ist uns schon mal passiert. Ob sie in einer Ritze sitzt … unter dem Schrank vielleicht? Haben die Ameisen sie vielleicht schon aufgefressen? Aber selbst wenn, die lassen den Panzer immer liegen. Oder lebt sie noch und brütet irgendwo?

Wo war mein Blog? (Update)

Das werden wir wohl nie erfahren. Es war halt mal über zwei Wochen nicht da. Stattdessen kann ich euch aber sagen, wo ich war: in der finnischen indischen Sauna. Diese erstreckt sich derzeit von Kanyakumari bis nach Leh/Ladakh, von der West- zur Ostküste dieses subkontinentalen Backofens.
Merke: Schweißflecke sind in Indien nicht verpönt. Es kann eh keiner ohne. :))

Als Schnelleinstieg zurück ins Bloggerleben (Hallo Server, bitte! Danke!) gibts noch die Wahrheit über die Terrortiger. Die Chaoskatzen. Da sie nun adoptiert sind, kann ich ja mit der Wahrheit herausrücken, gelle!

Chaoskitten

Update:
Julia sei Dank wissen wir nun doch, auf welcher Sonnenbank sich mein Blog ausgeruht hat: wegzensiert hat man uns. Toll! An dieser Stelle würde ich normalerweise meckern, aber offenbar muss ich lieb sein, sonst bin ich wieder weg vom Fenster. |-|

Miau! Miau!! (2)

Übers Osterwochenende gelang es uns schlussendlich nach über einem Monat, die beiden Dämonen im Kätzchenkörper an eine ahnungslose, hilfsbereite Familie abzutreten. Rückgaberecht gibts nicht. 😉

kittens04

Bevor es allerdings auf Reisen nach Thane ging, wo die zwei Flohbällchen von nun an ihre neun Leben genießen werden, stellten sie noch mal möglichst viel Unsinn an. Zwei zerbrochene Blumentöpfe und zwei Tote sowie eine schwerst verletzte Pflanze später war es trotzdem so weit: ein tränenreicher Abschied fand statt. Freudentränen, versteht sich.

Inzwischen haben sich die beiden Racker gut in ihrem neuen Haus eingelebt, was wohl nur heißen kann, dass sie schon am Inventar geknabbert und gekratzt haben. :)) Sie haben nun auch echte Namen: Swami und Pickles. Ich wünsch den beiden viel Spaß dabei, ihre neue Familie in den Katzenwahnsinn zu treiben. Ich sitze derweile gemütlich auf meinem Balkon, den wir nun zurück erobert haben. Schön ist das.

Bis zum nächsten Mal, wenn wir wieder nicht anders können. 😉